Das Debüt als Cheftrainer von Borussia Dortmund war für Mike Tullberg ein Wechselbad der Gefühle. Beim 2:2 gegen Werder Bremen holte der Däne aber immerhin einen Punkt. Am Mittwoch bekommt er eine neue Chance.
Wie BVB-Sport-Geschäftsführer Lars Ricken am Samstagabend bestätigte, wird Tullberg auch in der Champions League gegen Shaktar Donezk auf der Bank sitzen. „Wir lassen uns die nötige Zeit bei der Trainersuche“, sagte Ricken.
Der BVB hatte noch in der Nacht zu Mittwoch nach einer 1:2-Niederlage in der Champions League beim FC Bologna den bisherigen Cheftrainer Nuri Sahin freigestellt. Er reiste am Mittwoch allein zurück ins Ruhrgebiet. Sofort war klar, dass der langjährige U19-Trainer Tullberg gegen Werder Bremen auf der Bank sitzen würde, verkündeten die Bosse am Mittwoch.
Tullberg selbst ging noch am Freitagmittag auf der Pressekonferenz davon aus, dass er nur dieses eine Spiel bekommen würde. „Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft bis Sonntag zu betreuen“, sagte er.
Nun entschieden die BVB-Bosse aber anders. Tullberg bekommt nach einem emotionsgeladenen Auftritt gegen Werder Bremen, als er an der Seitenlinie die geforderte Galligkeit seinen Spieler par excellenze vorlebte, auch in der Champions League eine Chance. Tullberg wird die Spieler um Emre Can und Julian Brandt auch auf Shaktar Donezk vorbereiten. Es ist das letzte Spiel in der Gruppenphase der Champions League. Der BVB hat nur noch eine theoretische Chance unter die besten acht Teams zu kommen und die Play-offs zu vermeiden.
Die Suche nach einem Sahin-Nachfolger scheint sich somit für die BVB-Bosse um Lars Ricken und Sportdirektor Lars Ricken zu ziehen. „Mike Tullberg genießt unser volles Vertrauen“, sagte Kehl schon am Samstagnachmittag vor dem Spiel gegen Werder Bremen. Auch Kapitän Can scheint zufrieden mit seinem neuen Trainer. „Das kann der Mann, das ist seine Stärke“, sagte er angesprochen auf Tullbergs Emotionalität. „Er versucht, uns positive Dinge einzureden. Er hat es in kurzer Zeit super gemacht.“
Wer nun die langfristige Lösung (zumindest bis Saisonende) wird, ist offen. Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz jedenfalls legte sich auf Nico Kovac fest: „Kovac wird Trainer!“, sagte er in seinem Podcast „Viertelstunde Fußball. Um wenig später aber einzuschränken, er sei sich „zu 95 Prozent sicher“.